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Vergib und Du wirst befreit!


Unfrieden mit unseren Mitmenschen kann zu einer der größten Baustellen in unserem Leben werden. Wenn wir mit einem Menschen in einer ungeklärten oder belastenden Situation sind oder einen seit längerem bestehenden Streit haben und wir still zu uns sagen (oder uns laut bei Jemandem darüber beklagen): „Der regt mich so auf. Ich nehm dem das übel, der hat mich gekränkt, dem könnte ich eine reinhaueeen!“ – dann ist das ein klares Anzeichen dafür, dass wir der Person noch nicht vergeben oder verziehen haben. Das Problem ist, dass wir nun einen ziemlich schweren Rucksack zu tragen haben, denn wenn wir einem Menschen etwas nachtragen, dann sind ja wir derjenige, der die Last zu schleppen hat. Und wenn wir jemandem permanent etwas vorwerfen, dann müssen wir ja etwas mit uns herumtragen, das wir dem anderen vorwerfen können.

Am Ende sind wir – so oder so – der Gelackmeierte, denn wir haben die Last auf unseren Schultern. Das kann am Anfang noch recht erträglich sein, mit der Zeit jedoch wird diese Last anstrengend und mühsam und die Kraft, die wir fürs Tragen aufwenden müssen, steht für andere wichtige Dinge in unserem Leben nicht zur Verfügung.

Irgendwann fühlt sich das dann wie Altlasten in Tupperwaren an, wie Silbermond so schön singt. JETZT ist es an der Zeit, dass wir die Entscheidung treffen müssen, zu vergeben: „Ich vergebe diesem Menschen, der mich gekränkt hat, ich verzeihe ihm, ich trage ihm nichts mehr nach (ich bin doch nicht blöd!), ich werfe ihm nichts mehr vor.“ Und jetzt passiert etwas ganz Erstaunliches: Wir lassen einen Gefangenen in die Freiheit. Und jetzt rate, wer dieser Gefange war? Genau: Dieser Gefangene waren wir selbst! Nichts ist Befreiender, als eine alte Last loszulassen und wieder das Gefühl von Freiheit in uns zu spüren, das genau dann Einzug hält, wenn wir den Rucksack ablegen oder die Altlast aus der Tupperware entsorgen. Eben dann, wenn wir vergeben. Vergib und Du wirst befreit!

Notiere für Dich

Mit welchen Menschen bin ich im Frieden?

Was an dieser Beziehung verleiht mir Kraft?

Mit welchen Menschen bin ich noch im Unfrieden?

Was hat mich verletzt? Was werfe ich diesen Menschen vor, was trage ich ihnen nach?

Habe ich schon einmal einem Menschen vergeben? Wie hat sich das danach angefühlt?

Bin ich bereit zu vergeben? Will ich wirklich vom Herzen vergeben? Was hält mich ab?

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